Jakob Doff
Bergarbeiter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Jakob Doff wurde am 2.7.1909 in Sillweg/Judenburg geboren. Er war Bergarbeiter. Jakob Doff war Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend, der SDAPÖ und des republikanischen Schutzbundes.
Anhaltelager Wöllersdorf, "Rote Hilfe"
1934 trat Jakob Doff der KPÖ bei. 1935 war er sechs Monate im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Ab 1939 war er für die "Rote Hilfe" tätig. 1940 nahm er Verbindung zur Grazer KPÖ auf.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Im Juli 1941 wurde Jakob Doff verhaftet, und am 1. 8. 1942 gemeinsam mit Othmar Schraußer und Kajetan Wachter (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 2.12.1942 erfolgte im Landesgericht I in Wien seine Hinrichtung.
Aus dem Urteil
„Der Angeklagte Doff kam im Sommer 1939 mit den Mitangeklagten Wachter und [Friedrich] Drobesch überein, die kommunistische Partei in dem Bezirk des Industrieortes Fohnsdorf aufzubauen, und es gelang ihnen auch im Laufe der Zeit eine Organisation zu bilden, der schließlich im Juni 1941 mehr als 40 Mitglieder angehörten. Den äußeren Anlass zu dieser Betätigung gab die Verhaftung von Mitgliedern des illegalen Kommunistischen Jugendverbandes in Fohnsdorf. Die Angeklagten wandten sich an sie als zuverlässig bekannte Gesinnungsfreunde und forderten sie auf, für die Angehörigen dieser Häftlinge laufend – gewöhnlich eine bis zwei Reichsmark im Monat – zu spenden.“
Gedenkstein
Sein Name steht auf dem von der KPÖ 1948 gestifteten Gedenkstein am Fohnsdorfer Friedhof.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien